Rückschlüsse auf die Entwicklungsge- schichte der Wirbeltiere zulässt. Die Welterbestätten „Klassisches Weimar“, „Berliner Museumsinsel“ „Wartburg“ sowie die Luthergedenkstätten in Eis- leben und Wittenberg, die ebenfalls in den 1990er-Jahren aufgenommen worden waren, entsprechen dann eher wieder dem Muster der klassischen Se- henswürdigkeit. In jüngerer Zeit kamen auch Naturerbestätten hinzu In den 2000er-Jahren wurde erstmals ein ganzes Flusstal als Welterbestätte anerkannt: das zwischen Bingen und Koblenz verlaufende Obere Mittel- rheintal, das als Inbegriff der Rhein- romantik und wegen seines außerge- wöhnlichen Reichtums an kulturellen Zeugnissen (Loreley, Festung Ehren- breitstein, Marksburg) gewürdigt wur- de. Ein ähnlicher „Fall“ ist der Limes, der als Gesamtkomplex mit 550 km Länge ebenfalls auf der Welterbeliste steht, sich jedoch den Titel mit ande- ren römischen Befestigungsanlagen wie dem britischen Hadrianswall und dem schottischen Antoniuswall teilen muss. Als ebenso weit ausgrei- fend (und deshalb für viele schwer verständlich) erweist sich das gesamt- europäisch angelegte Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder und Buchenur- wälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“, zu dem u.a. der Nationalpark Jasmund auf Rügen und das Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin gehören. Die deutschen Welterbestätten weisen eine beachtliche Vielfalt auf Leider können an dieser Stelle nicht alle 55 deutschen Welterbestätten im Detail beschrieben werden. Um aber ihre Vielfalt zu zeigen, fügen wir hier ein paar weitere Beispiele hinzu. Die Liste umfasst u.a. das Opernhaus in Bayreuth ebenwo wie das Kloster Cor- vey, die „Höhlen und die Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“ ebenso wie die Siedlungen der Herrnhuter Brü- dergemeinde in Sachsen, die Kasseler Wilhelmshöhe ebenso wie das Fagus- werk in Alfeld, einen von Walter Gro- pius und Adolf Meyer errichteten Fa- brikbau, der als Wiege der modernen Industriearchitektur gilt. So spiegelt Erlebnis Industrie-Kultur Das UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte Das Weltkulturerbe Völklin- ger Hütte ist das einzige vollständig erhaltene Eisen- werk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das ers- te Denkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenom- men wurde. Heute bildet die Völklin- ger Hütte mit ihren zahlreichen Hal- len, Freiflächen und dem fesselnden Gewirr der Rohrsysteme einen einzig- artigen Schauplatz internationaler Aus- stellungen, Festivals und Konzerte. Zur Kultur gesellt sich die Natur: Das Para- dies, hervorgegangen aus der einstigen „Hölle“ der Kokerei, fasziniert durch die Rückeroberung von Teilen des Geländes durch vielfältige Flora und Fauna. Die Großausstellung X-RAY (9. November 2025 bis 16. August 2026) widmet sich erstmals umfassend der Revolution der Röntgenstrahlen und den zahlreichen kulturellen As- pekten des Röntgenblicks. Neben dem Spektrum der Röntgentechnik vom ers- ten Röntgenbild bis hin zum Röntgen- Satelliten der Weltraumforschung be- leuchtet sie insbesondere die kreativen Wechselwirkungen mit Kunst und Kul- turgeschichte, Politik, Literatur und Ar- chitektur, Musik, Mode und Kino. Für UNESCO-Welterbestätten in Deutschland die UNESCO-Liste wenigstens einen kleinen Teil des gewaltigen kulturellen und landschaftlichen Erbes wider, das Deutschland mit seiner reichen Ge- schichte zu bieten hat. die Ausstellung entstehen zahlreiche in- situ Installationen, von Wim Delvoyes Röntgen-Kapelle bis hin zum transpa- renten Backstein-Labyrinth von Cris Bierrenbach, Marie Curie trifft hier auf Claude Cahun und Frida Kahlo. X-RAY macht das Unsichtbare sichtbar und Kunst und Wissenschaft zum Erlebnis. INFO Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Denkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Heute bildet die Völklinger Hütte mit ihren zahlreichen Hallen, Freiflächen und dem fesselnden Gewirr der Rohrsysteme einen einzigartigen Schauplatz internationaler Ausstellungen, Festivals und Konzerte. Zur Kultur gesellt sich die Natur: Das Paradies, hervorgegangen aus der einstigen „Hölle“ der Kokerei, fasziniert durch die Rückeroberung von Teilen des Geländes durch vielfältige Flora und Fauna. Nicht zuletzt kann man hier auch zahlreiche Urban Art-Werke entdecken, die internationale Künstler:innen in den letzten Jahren geschaffen haben. So wartet am Ende des Weges mit Ottmar Hörls 10 Meter hoher Monumentalskulptur KingKong eine besondere Überraschung. Das nächste Großereignis kündigt sich mit JULIAN ROSEFELDT. WHEN WE ARE GONE bereits an: Ab dem 11. Dezember spinnt sich um das gefeierte neue Meisterwerk EUPHORIA eine große Werkschau des Ausnahmekünstlers Julian Rosefeldt, der international für seine visuell opulenten und akribisch choreografierten Multi-Screen-Installationen bekannt ist. Weltkulturerbe Völklinger Hütte Rathausstraße 75-79 66333 Völklingen Tel. 06898/9100-100 Fax 06898/9100-111 mail@voelklinger-huette.org www.voelklinger-huette.org Weltkulturerbe Völklinger Hütte 66333 Völklingen Tel. 06898/9100-100 Fax 06898/9100-111 mail@voelklinger-huette.org www.voelklinger-huette.org 11